Mittwoch, 15. Oktober 2008

Meine achte Woche in Argentinien (29.09. – 05.10.):

Am Montag ging die Woche für mich seehr gemütlich los. Ich durfte morgens ausschlafen, da ich ja am WE nicht all zu viel geschlafen hatte. Das Wetter war dementsprechend auch nicht schön. Es regnete ohne Ende. Mittags gings dann auch für mich wieder in die Praxis. Meine Beine waren vom Wochenende total verstochen. Besonders mein linker Knöchel, der inzwischen weh tat und auch etwas geschwollen war. Aber ich dachte mir nichts dabei. In der Praxis fehlten zu meinem Erstaunen keine Patienten. Trotz Regen.

Am Dienstag jedoch kamen morgens nicht alle Patienten. Zum Glück hatte ich mein Vokabelheft mitgebracht und ein Wörterbuch. (Irgendwann muss ich ja doch auch mal ein bisschen Spanisch lernen. J ) Komischer weise war mein Knöchel inzwischen ziemlich geschwollen und ich konnte kaum noch auftreten. Also rief ich Arja an. Sie kam vorbei und verarztete mich mit Calendula Salbe und Tinktur und ich hoffte auf Besserung. Aber leider umsonst.

Am Mittwoch morgen war mein Knöchel abnormal geschwollen, tat weh und wurde langsam blau. Und als Arja zum schauen vorbei kam, beschloss sie mich mit in die Salita zu nehmen. Dort wurde mein Fuß dann von einer Ärztin begutachtet und es stellte sich heraus, dass sich die Stiche am Knöchel entzündet haben und die Entzündung nicht heilte. Ich bekam also Antibiotikum verschrieben und Tabletten gegen die Entzündung und die Schmerzen. Am Nachmittag kam Barbara noch und brachte mir als Dankeschön für die Mithilfe am WE einen frisch gebackenen Zopf. Wie immer seehr lecker! In der Praxis waren mittags einige kleinere Kinder, die alle unglaublich viele Löcher hatten. Ich versteh nicht, wie man so schlecht mit seinen Zähnen umgehen kann.

Am Donnerstag ging es meinem Fuß endlich wieder besser. Er wurde zwar dunkelblau, aber es tat nicht mehr weh und war auch nicht mehr ganz so geschwollen. Christian, ein etwas älterer Deutscher, der zur Zeit auch im gelben Haus (das Gästehaus bei Mariana) wohnt, kam an diesem Tag zu uns in die Praxis wegen einer Wurzelbehandlung und erzählte uns, was er hier alles vor hat. Er hat in Puerto Rico ein Haus gekauft und möchte dort ein Bierhaus eröffnen. Erst mal muss jetzt alles renoviert werden und dann will er dort selbst Bier brauen, typische deutsche Gerichte kochen und Gästezimmer anbieten. Ich bin gespannt, ob ich die Eröffnung noch miterleben darf... Am Mittag brachte Ana eine neue Kiste für die Karteikarten der Patienten mit, da die alte ziemlich kaputt war. Und ich war dann den ganzen Mittag damit beschäftigt die Karteien neu zu sortieren und einzuräumen. Etwas später am Abend kamen dann noch Leute von DirechtTV, die eine Schüssel aufs Dach montierten (nach 22.00 Uhr), damit s eeendlich (so Patrick) Fernsehen gab. Er wollte natürlich an diesem Abend nicht mehr ins Bett, sondern fernsehen...

Am Freitag ging gleich morgens die Haushaltshilfe, die unter der Woche bei Hilda im Haus wohnt mit in die Praxis. Ihr musste ein Zahn gezogen werden. Das sieh sich an diesem Tag nicht mehr anstrengen durfte, gab es dann bei Hilda Mittagessen. (Gallinada *mmmh*). Abends holte mich Arja wieder einmal zu sich. Wir aßen gemütlich zusammen Abend, schwätzten und fragten uns anschließend noch bis um 2.00 Uhr Vokabeln ab. Schlafen konnten wir nicht, weil es schüttete wie aus Kübeln und gewitterte. Und in dem kleinen Häuschen, das aus Lehm gebaut ist, wird es da schon Mal etwas lauter...

Am Samstag gabs dann auch wegen des Gewitters morgens keinen Strom und wir mussten uns im Dunklen zurechtfinden. Ich ging gleich nach dem Frühstück zusammen mit Meike zu Barbara, um das Programm für die Scouts vorzubereiten, die am Mittag waren. Außerdem steht schon wieder ein Hike bevor, der auch vorbereitet werden muss.
Mittagessen gabs bei Barbara. Gemüse aus dem Wok mit Nudeln. Auch seehr lecker. Und etwas Gemüse so zur Abwechslung zu dem vielen Fleisch tut unglaublich gut!
Mit den Scouts haben wir dann Apfelküchle gebacken, da das Wetter immer noch nicht besser war. Vielleich kann man sich vorstellen, dass das mit ca. 20 Kinder in der Küche eine rießen Sauerei gibt... ;)
Abends dann gingen Noemi, Danielle, Meike und ich auf die Plaza. Dort trifft sich am Wochenende immer die gesamte Dorfjugend. Und da es nicht mehr regnete und uns etwas langweilig war liefen wir einfach mal los. Wir hatten eine Menge spaß und haben viel gechwätzt. Später (es war schon Sonntag morgen) machten wir dann noch eine Tour durch den Wald auf Marianas Chacra, weil wir noch nicht müde waren. Dass wir anschließend alle von oben bis unten voller Matsch waren muss ich wahrscheinlich nicht sagen. Jedenfalls hatten wir ne Menge Spaß...

Am Sonntag haben wir dann jedenfalls dementsprechend lange geschlafen. Sozusagen den ganzen Tag. ;) Den restlichen Tag habe ich mit Klamotten und Schuheputzen verbracht. Und da Santiago (der kleine Sohn von Mariana) heute Geburtstag hatte, bekahmen wir sogar noch ein Stück Torte gebracht. Also der Sonntag ging einfach seehr gemütlich zu. Und ich übernachtete noch einmal bei Arja, wir am nächsten Tag einen Einkaufsausflug nach Puerto Rico machen wollten. (Für mich anstatt Praxis.)

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