Montag, 29. September 2008

Le mot du jour:
conjuguer

(leicht zu raten was es heißt, aber an der Aussprache
verzweifle ich trotzdem immer wieder ^^)

Meine Wochenenden...

Juhu... ich hab endlich mal wieder einen freien Abend, den ich jetzt dazu verwende euch auf dem Laufenden zu halten. Damits nicht ganz so durcheinander wird, fang ich mal von vorne an. Wie ein normaler Tag so abläuft wisst ihr ja schon, aber dann gibt es ja noch diese Wochenenden...

Am meinem ersten Wochenende hier in Ruiz de Montoya gings noch so einigermaßen ruhig zu. Am Samstag konnte ich so richtig lange und gut ausschlafen. Nachdem ich dann endlich wach geworden bin, hab ich einen Spaziergang um unser Haus gemacht und die Gegend ein kleines bissle erkundet. Da wir schon fast nicht mehr im Dorf wohnen, hab ich allerdings außer grün nicht so viel gesehen. Dann gabs auch schon Mittagessen bei der Hilda. Hilda ist die Mutter von Harro und logischerweise die Oma von Patrick. Sie wohnt in ihrem eigenen Haus mit auf der Chacra von Ana und Harro. Zum Essen gabs einen richtig leckeren Eintopf mit Reis, Gemüse und selbst geschlachtetem Hahn. Die zwei Nichten von Ana haben auch mit gegessen. Sie sind unter der Woche hier in RdM im Internat und kommen am WE immer zur Hilda. Dann nach dem Essen kam Arja mich abholen. Auf der Fahrt zu ihrem Häusle, auf der Chacra von Mariana, habe ich RdM zum ersten Mal ganz gesehen. Arja wohnt nämlich am anderen Ende des Dorfes. Um halb drei gings dann auch schon gleich weiter mit Programm. Wie jeden Samstag kommen um diese Uhrzeit die Scouts, die argentinischen Pfadfinder hierher. Es wurden Wurfgeschosse gebastelt und Stationenspiele gemacht. Und da die Barbara jede Hilfe gerne annimmt, haben Arja und ich und Bea und Noemi, zwei Mädels aus der Schweiz, ihr bei den Stationen geholfen und Punkte vergeben. Die beiden Mädles sind etwas älter als ich und total nett. Nachmittags sind wir noch schnell in den einzigen „Supermarkt“, wenn man diesen Miniladen so nennen kann, hier im Dorf gefahren, um etwas einzukaufen. Am Abend wurde ein Chor-Konzert veranstaltet, bei dem 8 Chöre aus der Umgebung aufgetreten sind. Da jeder Chor nicht nur ein Stück präsentiert hat, wurde die Nacht sehr lang. Aber trotzdem schön.

Das kleine Problem dabei war nur, dass wir am nächsten Morgen bereits um 5.00 Uhr an der Tankstelle im Dorf sein mussten. Am Sonntag war nämlich „Frauentag“ von der Kirche aus. Und wie jedes Jahr wird an diesem Tag für alle weiblichen, menschlichen Wesen aus ganz Misiones ein Programm gestaltet. Und da das Programm 400 km weit entfernt war, mussten wir, um rechtzeitig dort zu sein, etwas früher aufstehen und mit einem uralten Klapperbus mehrere Stunden dorthin fahren. Wäre der Bus nicht ganz so alt und klapprig gewesen, hätte man vielleicht schlafen können, aber der Bus war leider seeehr alt und auch sehr klapprig. In Andresito angekommen, gabs eine Kleinigkeit zum Essen und eine Menge Programm, das bis abends ging. Am Ende gings mit dem selben Bus wieder zurück nach RdM und ich bin, sobald ich wieder bei meiner Family zu Hause war, ziemlich todmüde in mein Bett gefallen.

Am folgenden Wochenende war nicht viel weniger los. Am Freitag abend hat Arja mich wieder in der Praxis abgeholt. Diesmal sind wir aber nicht direkt zu ihr, sondern erst zu Hildi. Auch eine Schweizerin, die Massagen macht und eine behinderte Tochter hat. Bei ihr waren wir den ganzen Abend und haben erzählt, geschwätzt, gevespert und die Briggi (die Tochter) hat eine Tanzshow für uns gemacht. Mit Bauchtanz... Da sie sehr gut gebaut ist, könnt ihr euch ja vorstellen, wie wir an diesem Abend gelacht haben.

Am Samstag gings dann vormittags etwas ruhiger zu. Wir haben einen längeren Sonnen-Spaziergang rund ums Dorf gemacht und anschließend gemütlich Mittaggegessen. Dann um 14.30 Uhr waren die Scouts wieder da. Diese Woche allerdings die ältere Gruppe. Mit ihnen sind wir in den Wald gegangen und haben neben ihrem Haus (selbstgebaut!), angefangen einen Herd und ein Plumpsklo zu bauen. Dazu mussten wir riesige Baumstämme durch den Wald und über einen Fluss transportieren. Und wer wurde natürlich nass? Richtig... Arja und ich. J Fertig geworden sind wir an diesem Tag natürlich nicht, aber Spaß hats gemacht. Und es gibt ja noch viele Wochenenden, an denen man dort weiter werkeln kann. Am Nachmittag hab ich dann eine Fußmassage von Arja bekommen und wir haben noch die berühmte „Crema Magica“ für die Salita, die medizinische Station, in der Arja mit Mariana zusammen arbeitet, hergestellt. Später bin ich wieder zu meine Family gegangen. Am Sonntag hatte nämlich Anas Nichte in Paraguay Geburtstag und da durften wir natürlich nicht fehlen. Wir fuhren also morgens los und waren dann pünktlich zum Mittagessen dort. Es gab Asado (Gegrilltes Hühner-, Schweine- und Rindfleisch und argentinischen Würstchen) mit einer Art Polenta, Brot, Manjock, Salaten, Wein, Bier und anderen Getränken. Ein Festessen also. Die Krönung war der Nachtisch. Eine selbstgebackene Geburtstagstorte! So eine hab ich noch nie gesehen und geschweige denn gegessen. Sehr lecker! Weil Anas Eltern auch in Paraguay wohnen, haben wir noch einen Ausflug zu ihnen gemacht. Sie haben ein Haus auf dem Land.

Ihre Mutter ist gesund und munter, aber ihrem Vater geht es gar nicht gut. Er liegt nur noch im Bett, kann nicht reden und hören und sich auch nicht mehr bewegen. Manchmal macht er noch die Augen auf, aber selten. Ein trauriger Anblick. Am Abend gings dann zurück nach Hause. Und da die meisten Straßen nicht geteert sind, sondern einfach nur Schotterpisten, hatte ich als wir endlich ankamen ziemliches Kopfweh. Trotzdem wars ein schöner Ausflug. Auf dem Weg sind wir sogar noch durch die „Hauptstadt“ von Misiones gefahren. Posadas. Alles wichtige wird dort erledigt. Und große, besondere Einkäufe werden auch dort gemacht, weil es in den kleineren Städten bzw. Dörfern kaum andere Geschäfte außer „Supermärkten“, besser Tante-Emma-Läden, gibt. Das war dann also auch schon mein zweites Wochenende in RdM.

Das dritte Wochenende war etwas durcheinander. Eigentlich sollte am Freitag morgen die Maike, eine Volontärin aus Deutschland, in Capiovi am Busbahnhof ankommen. Sie kommt für ein Jahr hier her und hilft Arja in der Kräuterküche, Mariana im Garten und Barbara mit der Kinderarbeit. Jedenfalls hat Arja am Freitag morgen umsonst drei Stunden in eisiger Kälte auf Maike gewartet. Sie kam nicht. Arja holte mich am Abend wieder aus der Praxis ab. Wir sind zu Barbara gefahren und haben dort Abend gegessen. Frisch gebackenes Brot mit Käse, selbstgemachtes Birchermüsli und natürlich Dulce de Leche. Anschließend haben wir noch bis spät in die Nacht verschiedenste Spiele gemacht. Irgendwann an diesem Abend bekamen wir dann auch eine Nachricht aus Buenos Aires, dass Maike erst am Samstag morgen in Capiovi ankommt und dass die geplante Ankunft für Freitag ein Fehler gewesen sei. Also machten wir uns am Samstag morgen auf den Weg nach Capiovi um sie abzuholen. Doch Maike war auch nach vier Stunden noch weit und breit nirgends zu sehen. Wir haben währenddessen Einkäufe erledigt und sind immer wieder zum Busbahnhof, um zu sehen, ob sie inzwischen angekommen war. Aber sie kam nicht. Also fuhren wir ohne Maike wieder zurück nach RdM. Dann haben Arja und ich Mittagessen gemacht. Pfannkuchen mit Obstsalat. Soviel wie an diesem Mittag hatte ich schon lange nicht mehr gegessen. J Da es begann zu regnen, fanden die Scouts heute bei Barbara statt. Wir haben zusammen Muttertagsgeschenke gebastelt, da in Argentinien am 16.09. Muttertag ist. Als die Scouts schon gegangen waren, haben wir noch zusammen Truco gelernt. Das bekannteste argentinische Kartenspiel, dass man auf jeden Fall gelernt haben muss. Dazu haben wir selbstgebackene Windbeutel gegessen, die uns ein Nachbar vorbei gebracht hat. Auch an diesem Abend bekamen wir wieder ein Anruf aus BA. Dieses mal wäre die Ankunftszeit richtig gewesen. Aber wegen eines Streiks in BA, haben die meisten Volontäre ihren Bus nicht rechtzeitig erreicht. So auch Maike. Aber den nächsten Bus an diesem Abend habe sie erwischt und jetzt würde sie entgültig am Sonntag um 9.30 Uhr ankommen.

Arja und ich fuhren also am Sonntag zum dritten Mal (aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei...) nach Capiovi zum Busbahnhof. Und tatsächlich... Maike kam an. Wir fuhren also wieder nach Hause. Um ihr die riesige Chacra von Mariana zu zeigen, haben wir (Arja, Noemi, Maike, Syrill (ein Sohn von Mariana), Daniele (eine junge Schweizerin, die auch heute angekommen war, um für einige Zeit die Pferde hier auf der Chacra zu versorgen) und ich einen zwei Sündigen Spaziergang durch Wald und Felder gemacht. Anschließend gabs eine Suppe zum Mittagessen. Dann mittags gings noch nach Oro Verde, eine Freundin von Arja und Barbara besuchen, die dort ziemlich abseits von allem wohnt. Dort haben wir den Nachmittag verbracht mit schwätzen, Mate trinken, frisch geschlüpfte Küken versorgen und Apepu (Wild-Grapefruit) zu Marmelade und kandierten Früchten verarbeiten. Auf dem Heimweg wurde ich dann bei „meiner“ Familie abgesetzt. Dort erwartete mich eine Überraschung. Wir haben ein gerade vier Wochen altes Hundebaby bekommen. Ein Rottweilerschäferhund-Mischling. Echt niedlich und noch so klein... Ich hab also wieder einmal viel erlebt an diesem Wochenende.

Letztes Wochenende war auch wieder so einiges geplant. Dieses Mal bin ich nicht zu Arja gegangen, weil ich mit der Familie zusammen so einiges vor hatte. Am Samstag früh gings los nach Obera. Dort ist jedes Jahr um diese Zeit eine Woche lang ein Immigrantenfest. Das „Fiesta internacional de Imigrantes“. Obera ist ein kleines Dorf, in dem verschiedenste Nationen aus der ganzen Welt ihre „Häuser“ gebaut haben. Es gibt ein schweizer, ein deutsches, ein polnisches, ein nordisches, ein russisches, ein japanisches, ein paraguayisches, ein italienisches, ein spanisches und natürlich ein argentinisches Haus. Vielleicht waren es auch noch mehr... Jedenfalls gibt’s in jedem Haus typisches Essen aus dem jeweiligen Land und die Einrichtung der Häuser ist auch typisch. Wir haben im japanischen Haus zu Mittag gegessen. Es gab leckeren Reis mit Gemüse und wer wollte, hat Ente und gedünsteten Bambus dazu bekommen. Dann haben wir zusammen das Museum dort angeschaut. Dort gabs alles zu sehen, was die ersten Einwanderer, woher auch immer, mitgebracht haben. Und wer hätts gedacht, es waren zwei große Reisekoffer bzw. Kisten ausgestellt, die vor etlichen Jahren mit der Familie Fischer zusammen aus Stuttgart in Argentinien, Obera, angekommen sind. Ansonsten gabs alte Bügeleisen, Fleischwölfe, Gartengeräte und viele Bilder. Zum Kaffee trinken und Kuchen essen gings natürlich ins schweizer Haus. Ich kam mir dort zwar eher vor wie auf m Wasen, als wie in der Schweiz, aber der Kuchen war gut. J Das deutsche Haus haben wir natürlich auch genauestens untersucht. Ich würde es eher bayrisches Haus nennen, aber da Bayern ja für viele auch zu Deutschland gehört *g*, ist die Bezeichnung als „deutsches Haus“ nicht so ganz falsch gewesen. J Natürlich findet man hier Sprüche wie: Lieber Bier im Bauch, als Wasser im Kopf! Später haben wir noch deutsche Volkstänze angeschaut, die von den Nachfahren der Einwanderer vorgeführt wurden. Und dann haben wir, zum Leid der Geldbeutel meiner Familie, noch eine Halle entdeckt, in der es verschiedenstes Zeug, was meistens nichts mit dem Immigrantenfest zu tun hatte, zu kaufen gab. Und wie die Argentinier eben so sind kauft man alles, was „schön“ (kitschig!) ist oder gut schmeckt. Voll bepackt sind wir dann als es schon dunkel war zurück zum Auto gelaufen und fuhren nach Hause.

Am Sonntag wurde Harros Geburtstag, der einige Tage zuvor war, nachgefeiert. Das Fest fand auf einem nahegelegenen Campingplatz statt und wie bei allen festen gab es Asado und anschließend Geburtstagstorte. Alles in allem wieder seehr lecker. Inzwischen hab ich mich auch schon an das viele Rindfleisch gewöhnt, das hier natürlich ein Stück besser schmeckt, als in Deutschland. Muss ich jetzt leider sagen, weils tatsächlich so ist! An diesem Tag war sehr schönes Wetter und ich hab eine Familie kennen gelernt, die vor ca. einem Jahr aus Böblingen hierher ausgewandert sind. Die Frau ist argentinischer Abstammung, ist aber in Deutschland aufgewachsen. Und jetzt nach vielen Besuchen in ihrem eigentlichen Heimatland haben sie sich entschlossen, mit ihrer kleinen Tochter Karolina, die bei Patrick in der Klasse ist, wieder hier her „zurück“ zu kommen. Und so hat sich dann auch mein letztes Wochenende dem Ende zu geneigt.

Diese Woche war so einiges los... aber das könnt ihr dann nächstes Mal lesen. ;)

Mir geht’s hier jedenfalls, wie bisher auch, gut. Ich bin gesund und hab immer was zu tun. Ich hab in den Wochen jetzt schon so viel erlebt, dass ich euch lange nicht alles erzählen kann. Aber das wichtigste versuche ich euch doch zu schreiben. Geht’s euch allen gut soweit? Und was gibt’s neues aus Stuttgart oder überhaupt Europa?

Ganz liebe Grüße aus Argentinien!

Eure Hanna

Sonntag, 28. September 2008

Salut!
Ich bin endlich angekommen! So sieht ungefähr mein Zimmer aus (man beachte den Bärchenvorhang ^^) "Meine" Familie kommt erst morgen und ab dann darf ich auch kein Wort mehr Deutsch reden (sonst muss ich zahlen :))
Die französische Bahn hat mich übrigens sehr enttäuscht, weil die Ansagen nur auf Französisch waren und ich doch so gern mal ne deutsche Fassung gehört hätte...
Auf jeden Fall gehts mir hier gut und ich bin zuversichtlich, dass des mitm Franz. au no klappt!
Au revoir, Andrea

Samstag, 27. September 2008


Hallo ihr da draußen!
Jetzt geht's bei mir auch endlich los...
Morgen werde ich mitm Zug nach Lyon reisen und im Dezember dann,
fließend Französisch sprechend, zurück kommen.
Machts gut und meldet euch einfach mal (würd mich echt freuen :) )
Grüße (gerade noch so aus Stuttgart)
Andrea

Freitag, 26. September 2008

Der ganz normale Wahnsinn bei Familie Topstad

Hier nochmal alles für die, die nicht im StudiVZ sind...

Als ich heute früh in die halb ausgeräumte, mit Schubladen und Kartons vollgestellte Küche kam, ereilte mich die Nachricht, dass Simmi mal wieder weggelaufen war. Nachdem ich die Kinder zur Schule gebracht hatte, sollte ich ihn suchen gehen. Zudem sollte ich das ganze dreckige Geschirr abspülen - mit Spülmaschine is ja gerade nich! Ich komm also nach Hause, geb der Katze was zu essen (die wird übrigens immer dicker, hoffentlich gibts bald die Babiiieeees!), um mich gleich wieder auf den Weg in den Wald zu machen. Dort laufe ich erstmal ne Weile rum und rufe nach Simmi, aber ich höt einfach keine Antwort... dann gehe ich in den Wald hinterm Haus, aber auch da dauert es seeehr lange, bis sich Simmi bequemt, mal zu bellen. Meiner unglaublichen Gabe "mit Hunden zu sprechen" (gell, Lea?!) ist es zu verdanken, dass Simmi dann sofort zurückgelaufen kam... Nun war also der Abwasch dran... Das ganze Geschirr muss erstmal von oben in meine tolle Küche verfrachtet werden. Ich soll bald angeblich den alten Herd von oben bekommen, dann koch ich mir meinen eigenen Brei *hehe*...und den alten Esstisch bekomm ich auch... Also: Abspülen ist angesagt! Musik an, Handschuhe an und los gehts! Nach ner gefühlten Stunde war ich dann endlich fertig und konnte mich dem Genuss der gestrigen Folge von "Sturm der Liebe" und gaaanz viel Schokoladeneis hingeben :) Nach der Schule kam Christine (ne Freundin von Mathilde) zum Spielen zu uns. Heute gabs mal wieder ne "Mathilde-verkleidet-sich"-Session. Als erstes trug sie ihr Prinzessinenkleid, dann war sie "Kaptein Sabeltann" (das sah vielleicht lustig aus, so ganz ohne Zähne!), dann ein Superheld und ein Löwe und zum Schluss noch ein "Superhelen-Löwen-Pirat"... Christine fand gefallen an Kaptein Sabeltanns Säbel, mit dem sie mich dann eine halbe Stunde lang "in Stücke geschnitten" hat... wenn ich da mal noch heil nach Hause komme! :D Zu "middag" haben wir dann "reker" (=Garnelen) gegessen. Irgendwie schmeckt mir das jedes Mal besser. :) Thom ist bis morgen in Oslo, Eline mit dem Handball in Dänemark und Helene hat heute Nachtwache im Krankenhaus. Mein Norwegisch wird auch immer besser, Helene spricht kaum noch Deutsch mit mir (wenn man mal von unsrer Unterhaltung vorher absieht...^^) ...hier wird es eben nie langweilig, aber ich freue mich schon drauf, morgen Abend zur Sommerhütte zu fahren, denn da gibt's wenigstens ne Küche, in der man sich so verhalten kann, als wär man in der Küche :D Am Dienstag gehts dann weiter in die Berge - Luxus pur eben.

Sonntag, 7. September 2008

Endlich komm ich mal wieder dazu, euch allen zu schreiben, was hier in Argentinien, Ruiz de Montoya, im Übrigen wirklich am Arsch der Welt(!), so los ist. J

Wir sind hier mitten in der Natur. Wahnsinnig schön ist es!

Ich schildere euch einfach mal mein Tagesablauf. Von wegen Urlaub und so...

Also, morgens um 6.10 Uhr klingelt mein Wecker. Draußen ist es noch dunkel und kalt. Oft auch neblig.

Aber manchmal kann man auch wunderschöne Sonnenaufgänge beobachten!

Nach dem Aufstehen gehts erst mal kurz ins Bad. Da wir zu viert sind und es nur ein Bad gibt, muss alles ziemlich schell gehen.

Dann gibts Frühstück. Da es hier nur Weißbrot zu kaufen gibt, essen wir also jeden Morgen Weißbrot-Brötchen. Schmecken n bisschen wie n Schwamm oder so. Aber mit viel Dulce de Leche, eine argentinische Spezialität, die sehr lecker ist, und dazu ein Kaffe oder Tee kann man das Brot essen. Dulce de Leche ist ein Brotaufstrich, der aus Milch und Zucker gemacht wird. So ne Art Karamell.

Dann um Punkt 7.00 Uhr gehen alle aus m Haus. Harro, der Mann im Haus, arbeitet den Tag über mit einigen Angestellten auf Hof, Feldern und im Wald. Anna, seine Frau und Zahnärztin, Patrick, ihr Sohn, 9 Jahre, und ich fahren, da wir etwas außerhalb des Dorfes wohnen ins Dorf. Patrick wird an der Bushaltestelle ausgeladen und geht dann zur Schule in Capiovi. Die nächst größere „Stadt“. Anna und ich fahren weiter in die Praxis und bereiten alles für die Patienten vor. Die Praxis ist klein und familiär, aber es gibt sehr viel zu tun. Um 7.30 Uhr kommen die ersten Patienten. Behandelt wird alles. Egal ob man einen Milchzahn ziehen muss, eine Wurzelbehandlung machen, eine Krone einsetzen oder auswechseln, eine Zahnreinigung machen, kariesbefallene Zähne ausbohren und füllen, Prothesen machen oder anpassen Zähne oder Wurzelreste ziehen bzw. rausoperieren usw. Es wird gemacht, was gemacht werden muss. Und das alles sehr ordentlich und sorgfältig auf diesem Stuhl.

Um 12.00 Uhr kommt der kleine von der Schule zurück. Er kommt zu uns in die Praxis und dann fahren wir zusammen nach Hause zum Mittagessen. Und weil wir in Argentinien sind, gibts jeden Tag Rindfleisch. Mal als Schnitzel, mal als Steak, mal in der Suppe, als Gulasch oder im Eintopf. Das Fleisch kommt alles von den eigenen Rindern. Wir haben ca. 80 Stück. Und jeden Monat werden welche zum Schlachter gebracht. Zwei Tage später bekommen wir dann 50 kg Frischfleisch, das noch geschnitten und eingefroren werden muss. Dabei helfen logischer Weise alle mit.

Nach dem Mittagessen macht der kleine mit Ana seine Hausaufgaben und ich lerne Spanischvokabeln. Ana und Harro sprechen deutsch mit mir und der kleine und alle Anderen spanisch. Ich verstehe schon viel und rede mittlerweile auch schon mehr als am Anfang.

Wenn dann also alle Aufgaben erledigt sind gehts entweder Siesta machen, oder bei schönem Wetter mit Patrick Haus und Hof unsicher machen.

Um 15.30 Uhr gehts wieder los in die Praxis, denn um 16.0 Uhr kommen die nächsten Patienten. Mittags kommen oft kleine Kinder, weil sie morgens in der Schule sind. Sie kommen meist nicht gern, da Argentinier allgemein seeehr wenig Mundpflege betreiben. Dass es so was wie ne Zahnbürste gibt, wissen viele nicht. Und wie man sie richtig benutzt, davon will ich gar nicht erst anfangen. Jedenfalls haben die kleinen Kinder schon wahnsinnig viel Karies. Mindestens die Hälfte der Zähne ist schon ausgebohrt worden und wieder mit Kunststoff gefüllt. Bei den Erwachsenen sieht es nicht anders aus. Hier ist es „normal“ mit 30 Jahren eine Prothese zu haben und vielleicht noch fünf bis zehn eigene Zähne.

Die Praxis ist bis 20.00 Uhr geöffnet, aber es kommt nicht selten vor, dass wir erst um 21.00 Uhr wieder zu Hause sind. Dort wird eine schnelle Verschnaufpause eingelegt und dann gibts noch Abendbrot. Für die Familie das gleiche Brot wie zum Frühstück, für mich Schwarzbrot. Das Brot backt Barbara. Eine der vielen Schweizerinnen, die hier ihr zu Hause gefunden hat. Sie macht auch das Dulce de Leche und Joghurt, Milch usw. Alles sehr lecker. Sie beliefert alle, die Weißbrot nicht mehr sehen können und nach Harro „Vogelfutter“ lieber mögen.

Nach dem Abendessen wird noch etwas geredet oder ein Film geschaut. Es gibt nämlich einen Fernseher, aber keine Sender sondern nur Videos oder DVDs. Wenn ich allerdings Pech habe schauen wir eine der vielen „Volksmusik DVDs“ an. Kastellruder-Spatzen usw. Ich kanns nicht mehr hören! Na ja... und dann gehts meistens so um 23.00 Uhr nach einem anstrengenden Tag ins Bett.

Am Wochenende gibts dann Mal etwas Abwechslung. Aber dazu nächstes mal. J

Die Familie, bei der ich also jetzt ne weile lebe ist sehr nett und freundlich. Abends gehts lustig zu und alle haben immer ne Menge zu erzählen. Sei es vom Arbeitstag, von früher in der Schweiz, Klatsch und Tratsch aus m Dorf oder alte Geschichten. Es gibt für alle ne Menge zu lachen! Auf dem Bild sehen vielleicht alle etwas ernst aus, aber ich hab im Moment noch nicht so viele Bilder. J

Ich hab leider im Moment noch kein Handy, das in Ruiz de Montoya funktioniert, aber vielleicht schon bald...

Ansonsten kann ich mich eben nur aus Puerto Rico melden. Dort hab ich Netz und da gibts auch Internet. Aber ich bin bis jetzt erst einmal dort gewesen. Und das Internet ist sooooo lahm, dass ich in zwei Stunden gerade mal mein Mails gelesen hab. Und bis jetzt waren wir leider nicht noch mal dort. Aber hoffentlich bald wieder...

Alles in Allem bin ich gesund und munter. Natürlich vermiss ich euch , aber mir gehts hier gut. Und mit der Family hab ich echt Glück!

Gaaanz liebe Grüße!!! Auch von der Family!

Die Banane aus Argentinien ;)

Freitag, 5. September 2008

geburtstag und so

heyho...
also erstmal möchte ich hanna nd andrea danken... die geburtstagsgrüße sind echt unschlagbar. vor allem die von dir, hanna, die sms kam nämlich um 23:30 uhr an :D

ich hatte ne echt süße geburtstagsparty. 8 6-jährige mädels, alle verkleidet, sind im wohnzimmer rumgetänzelt, ham mir "happy birthday" vorgesungen und kuchen und eis gegessen xD

grad war ich mit lars mathias beim zahnarzt.. der war ja echt tapfer!^^

so, des wars auch schon.

liebe grüße aus kristiansand :)

Dienstag, 2. September 2008

HAAAAAAPPPPYYY BIIIIRTHDAY! Die JAna hat heute Geburtstag und ich wünsch dir, JANA, alles Liebe und Gute zum 19! Liebe Grüße und ein tolles neues, norwegisches Lebensjahr! Schmatzer Andi (die Braungebrannte)